Am 2. September 2021, 19:00 Uhr wurde die Jahreshauptversammlung für das Jahr 2020 einberufen. Aufgrund der Corona-Maßnahmen konnte die Versammlung nicht wie gewohnt in der ersten Woche des neuen Jahres stattfinden, sondern erst Monate später. Falk Arnhold, Stadtwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wilsdruff, begrüßte die Kameraden und Gäste, darunter den Staatsminister Prof. Dr. Roland Wöller, Abteilungsleiter für Bevölkerungsschutz im SMI Andreas Hirth, Landrat Michael Geisler, Bürgermeister Ralf Rother, Kreisbrandmeister Karsten Neumann sowie weitere Vertreter im Feuerwehrwesen des Landkreises und unsere Ehrenmitglieder Arndt Steinbach (Bürgermeister a. D., entschuldigt), Jutta Ebert (Hauptamtsleiterin a. D.) sowie Dietmar Torau (Kreisbrandmeister a. D., entschuldigt) und den ehemaligen Stadtwehrleiter Frank Jurowiec.
In guter Tradition wurde zu Beginn der im Berichtsjahr verstorbenen Kameraden Siegfried Ritschel (Blankenstein), Heinz Einert (Kleinopitz), Gerold Schönherr (Kesselsdorf) und Arndt Kürbis (Kaufbach) mit einer Gedenkminute gedacht.
Falk Arnhold berichtet von einem turbulenten Jahr 2020. Die Coronapandemie hatte die Feuerwehr Wilsdruff voll im Griff. Für die Kameradinnen und Kameraden hatten die Maßnahmen weitreichende Folgen. Trotz eines perfekt funktionierenden Hygienekonzeptes blieb es nicht aus, dass die Arbeit, aber insbesondere die Aus- und Weiterbildung fast komplett auf der Strecke blieb. Die Einsatzfähigkeit war trotz erheblicher Einschränkungen vollkommen gewährleistet. Es gab fast über den gesamten Berichtszeitraum keine Standortausbildung, keine kreislichen Lehrgänge, keine Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule, keine überörtliche Ausbildung unter den Wehren, keine Atemschutzausbildung, keine Untersuchungen, keine Atemschutzstrecke usw. Auch die jährliche Ehrungs- und Auszeichnungsveranstaltung in Höckendorf vom Kreisfeuerwehrverband fiel leider aus. Diese wurde daher in die Jahreshauptversammlung mit integriert.
Es wurden unter Einhaltung sehr strenger Hygieneauflagen nur noch Einsätze abgearbeitet, zum Teil unter Vollschutz, da sich auch möglicherweise Infizierte unter den zu Rettenden befanden. Falk Arnhold dankte nochmal ausdrücklich allen Kameradinnen und Kameraden auch in dieser sehr schweren und unsicheren Zeit, sich unter Auflagen in der Feuerwehr zu engagieren und weiterhin am Ball zu bleiben. Auch im Berichtsjahr 2020 wurde vom Freistaat Sachsen
die Feuerwehrpauschale für aktive Mitglieder in Höhe von 50 Euro je Mitglied ausgegeben. Diese Mittel, wie auch die Restsumme aus dem Jahr zuvor, wurde jeder Ortswehr zur eigenen Verwendung bereitgestellt.
In Vorbereitung auf weitere Ersatzbeschaffungen konnten im Jahr 2020 zwei Kameraden mit einem LKW-Führerschein ausgestattet werden. Auch der Freistaat Sachsen beteiligte sich hier mit je 1.000 Euro für 2 Führerscheine. Für Ende 2020 planten wir die Auslieferung einer Ersatzbeschaffung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 20) für die Wilsdruffer Ortswehr. Aufgrund von Stockungen in den Lieferketten kam es erst zu einer Auslieferung im April 2021. Der damit verbundene Ringtausch der Fahrzeuge von Wilsdruff, Mohorn, Herzogswalde und Braunsdorf fiel damit erst einmal ins Wasser. Trotz der Verspätung und anhaltenden Maßnahmen erhielt das Fahrzeug einen würdigen Empfang mit einer Liveübertragung in das Soziale Netzwerk Facebook.
Das Jahr 2020 wird besonders in die Feuerwehrgeschichte eingehen. Insgesamt 4 Großfahrzeuge und 1 Personenkraftwagen wurden in die Beschaffung gegeben. Mit Finanzmitteln von rund 1,8 Mio. Euro konnten folgende Fahrzeuge in Auftrag gegeben werden:
- Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 für Wilsdruff aus dem Jahr 2020, Auslieferung im April 2021
- Drehleiter DLK 23/12 für Wilsdruff geplant für das Jahr 2022, Auslieferung im Juli 2021
- Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 für OF Mohorn, Auslieferung im Dezember 2021
- Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 für OF Herzogswalde, Auslieferung im Dezember 2021
- Kommandowagen für den Stadtwehrleiter, Auslieferung im Oktober 2021
Ein besonders großer Dank geht dabei an unseren Bürgermeister und die Stadträte, die verantwortlichen Gremien im Landkreis und im Sächsischen Ministerium des Inneren, vertreten durch den Staatsminister Prof. Dr. Roland Wöller und seinen Abteilungsleiter für Bevölkerungsschutz Andreas Hirth.
Im Jahr 2020 haben die Kameradinnen und Kameraden insgesamt 2.978 Einsatzstunden (2019: 2.511 Stunden) geleistet. Von 24 Brandeinsätzen wurden 3 Großbrände absolviert und 10 Mittelbrände. Zu technischen Hilfeleistungen wurden wir 121 Mal gerufen, davon waren 7 Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Auch zu 20 Fehleinsätzen wurden wir alarmiert, worunter sich auch eine böswillige Alarmierung befand. Somit sind wir insgesamt 165 Mal zum
Gerätehaus gelaufen und haben unsere Arbeit oder Familie zurückgelassen.
Bei den Mitgliederzahlen haben wir auch trotz Corona eine stabile Statistik. Insgesamt verrichteten 287 Kameradinnen und Kameraden ihren Einsatzdienst. Hinzu kommen 115 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung sowie 120 Kinder und Jugendliche in den Jugendfeuerwehren. Aus der Jugendfeuerwehr konnten 4 Jugendliche in die Reihen der aktiven Kameraden übernommen werden. Trotz der vielen Coronabeschränkungen wurden im Jahr 2020 insgesamt 7.641 Übungsstunden in den Ortswehren absolviert, während auf die Kreisausbildungsstunden nur noch 942 Stunden gefallen sind.
Eine weitere große Errungenschaft wurde in der Verwaltung unserer großen Feuerwehr eingeführt. Mit der Software „FirePlan“ werden von nun an die Ortswehrleiter, Gerätewarte, Schriftführer und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sehr stark entlastet. Damit Daten z.B. zu Einsätzen und Ausbildungen sofort bereitgestellt werden können, wurde jedes Gerätehaus mit einem Notebook und einem Internetanschluss ausgestattet.
Von da aus können die Eingaben direkt in das Programm gemacht werden und so kann auf das lästige Ausfüllen von Listen zukünftig verzichtet werden. Nachdem der Rechenschaftsbericht von Falk Arnhold wie auch von Karsten Ruby (Vorsitzender des Feuerwehrblasorchesters) verlesen war, wurden traditionsgemäß die Kameradinnen und Kameraden für ihre Treue und stets unermüdlichen Dienste ausgezeichnet.
Für 5 Jahre
- Philipp Jeßner – Ortswehr Grumbach
- Sebastian Heilig – Ortswehr Limbach/Birkenhain
- Martin Röthling – Ortswehr Limbach/Birkenhain
- Mark Bauer – Ortswehr Kesseldorf
- Nicole Beger – Ortswehr Mohorn-Grund
- Marie Brückner – Ortswehr Mohorn-Grund
- Francie Vogel – Ortswehr Mohorn-Grund
- Franka Wagner – Ortswehr Mohorn-Grund
- Alexander Tischendorf – Ortswehr Wilsdruff
- Manuel Tzschoppe – Ortswehr Wilsdruff
- Albrecht Schulz – Ortswehr Kleinopitz
Für 10 Jahre
- Enrico Hesse – Ortswehr Wilsdruff
- Martin Vogt – Ortswehr Wilsdruff
- Tom Zollfrank – Ortswehr Mohorn-Grund
- Eric Süß – Ortswehr Kleinopitz
- Kevin Schicke – Ortswehr Kleinopitz
- Albrecht Godau – Ortswehr Kesselsdorf
Für 20 Jahre
- Mandy Lindner – Ortswehr Mohorn-Grund
- Yvonne Oertel – Ortswehr Mohorn-Grund
- Marion Zollfrank – Ortswehr Mohorn-Grund
- Stephan Kuznick – Ortswehr Mohorn-Grund
Für 25 Jahre
- Ingo Krause – Ortswehr Grumbach
- Jürgen Heinzmann – Ortswehr Wilsdruff
- Uwe Denniak – Ortswehr Limbach/Birkenhain
Für 30 Jahre
- Carsten Nönnig – Ortswehr Mohorn-Grund
- Frank Juhrig – Ortswehr Kesseldorf
Für 40 Jahre
- Ursula Preuschoff – Ortswehr Limbach-Birkenhain
Für 50 Jahre
- Eberhard Zschunke – Ortswehr Herzogswalde
- Thea Kürbis – Ortswehr Kaufbach
- Inge Pesth – Ortswehr Kaufbach
- Frank Jurowiec – Ortswehr Grumbach
Für 60 Jahre
- Gottfried Dittrich – Ortswehr Grumbach
- Heinz Slowiok – Ortswehr Oberhermsdorf
Für 70 Jahre
- Horst Tränkner – Ortswehr Wilsdruff
- Helmut Springer – Ortswehr Kaufbach
Von Kreisfeuerwehrverband wurden ausgezeichnet
- Eric Sautner – Ortswehr Wilsdruff – mit der Verdienstmedallie
- Reiner Kühne – Ortswehr Wilsdruff – mit der Verdienstmedallie
- Falk Arnhold – Ortswehr Mohorn – mit der Ehrenspange
Mit diesem Jahresrückblick und der darin enthaltenen Anerkennung aller Kameradinnen und Kameraden dankt die Stadtwehrleitung allen, auch den Angehörigen, für das große Engagement, um die Sicherheit unserer Bürger und Gäste stets zu gewährleisten.